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Deutsch Intern
    Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften

    Köhler, Sandra

    Dissertationsthema:
    "Narrative Strategien in Ferdinand von Schirachs 'Verbrechen und Schuld': über emotionales Wirkungspotential und moralische (Selbst-)Verständigung in Originalwerken und Serien-Adaptionen."

    Kontaktadresse an der Universität Würzburg:
    Lehrstuhl für Computerphilologie
    und Neuere Deutsche Literaturgeschichte
    Am Hubland
    97074 Würzburg

    E-Mail an Frau Köhler

    Erstbetreuer/in: 

    Frau PD Dr. Katrin Dennerlein

    Zweitbetreuende: 

    Prof. Dr. Karl Mertens

    Prof. Dr. Jörn Müller

    Klasse in der Graduiertenschule:  "Philosophie, Sprachen, Künste"

    Promotion in der Graduiertenschule ab WS 2020/21.

    Abstract:
    Ferdinand von Schirachs «Verbrechen» und «Schuld» haben sowohl nationale, als auch internationale Popularität erlangt. Dieser Erfolg lässt sich auf die Themen zurückführen, die beide Werke behandeln: juristisch komplexe, moralische Grenzfälle. Rezeptionserzeugnisse belegen, dass sie Faszination hervorrufen, aber auch Entsetzen, respektive Unbehagen auslösen – sei es in literarischer oder filmischer Form. Beiden Werken wird in Rezensionen und literaturwissenschaftlichen Beiträgen daher stets eine suggestive Wirkungskraft attestiert, die das Empfinden von Empathie, Sympathie und anderen Gefühlen der Rezipient*innen zu beeinflussen scheint. Dennoch finden Analysen der emotionalen Wirkungspotentiale in «Verbrechen» und «Schuld» in der literatur- und medienwissenschaftlichen Forschung kaum Berücksichtigung. Kurze Untersuchungen zu narrativen Strategien und ihrem Einfluss auf Emotionen existieren zwar, allerdings nur zu ausgewählten Texten – meist zu Fähner oder Volksfest. Der Wirkungsweise der Serien-Adaption bzw. der Relation von Originalwerken und Serien-Adaptionen hingegen wird bislang keine Beachtung geschenkt. Die Forschung konzentriert sich überwiegend auf das Verhältnis von Fakt und Fiktion, Wahrheit und Wirklichkeit oder ähnliche Ansätze.

    Das Dissertationsprojekt erforscht deshalb die narrativen Verfahren in den Originalwerken und Serien-Adaptionen einerseits, ihre Einflussnahme auf die Darstellung von moralischen Phänomenen und ihre Bedeutung für die moralische (Selbst-)Verständigung andererseits, um die Verknüpfung von Emotionen und ihrer Funktion im Hinblick auf die provozierte Auseinandersetzung mit moralischen Grenzen und Werten auf Seiten der Rezipient*innen zu explizieren. Die komparatistische Untersuchung der narrativen Kommunikation und erzählstrukturelle Spezifika beider Medienformen erläutert die Relevanz des suggestiven bzw. emotionalen Wirkungspotentials für die Darstellung moralischer Phänomene, die als Katalysator für die moralische (Selbst-)Verständigung der Rezipient*innen dienen.