Intern
Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften

Ravasio, Paola

Wir gratulieren herzlich zum bestandenen Rigorosum
am 26. März 2018.

Dissertationsthema:
"Black Costa Rica: Pluricentrical Belonging in Afra-Costa Rican Poetry."

Stipendium: STIBET-Stipendium des DAAD
(1. Oktober 2013 - 31. Mai 2014 und November 2017 – März 2018)

Kontaktadresse an der Universität Würzburg:
Neuphilologisches Institut - Romanistik
Universität Würzburg
Am Hubland
97074 Würzburg

E-Mail an Frau Ravasio

Erstbetreuer:  Frau Prof. Dr. Brigitte Burrichter

Zweitbetreuer: 

Frau Prof. Dr. Heike Raphael-Hernandez

Frau Prof. Dr. Anja Bandau (Uni Hannover)

Klasse in der Graduiertenschule:  „Philosophie, Sprachen, Künste“

Promotion in der Graduiertenschule ab WS 2012/2013.

Abstract:
Die Dissertation betrachtet Lyrik von Eulalia Bernard (Limón, Costa Rica *1935), Shirley Campbell (San José, Costa Rica *1965) und Dlia McDonald (Colón, Panamá *1965) aus einer historisch rückblickenden Perspektive, die den plurizentrischen Aspekt von Zugehörigkeit ins Zentrum rückt. Dieser Terminus beschreibt metaphorisch die Pluralität diverser Zentren kultureller und historischer Identifikationsmöglichkeiten und ist als (g)lokales soziohistorisches Kontinuum zu verstehen, welches sich über die mannigfaltigen Aspekte der Nation/Diaspora-Dynamiken ausbreitet. Die folgende literaturwissenschaftliche Analyse hat es sich zum Ziel gesetzt, die Spuren der Coming-of-Age-Entwicklung der afro-costa-ricanischen Gemeinde in der Poesie jener Autorinnen ausfindig zu machen. Hierbei wird die Poesie als Spiegelung globaler Dimensionen im Hinblick auf die Diaspora/Nation-Dynamik, die Dialektik ethnischer Gruppen und Nationen, sowie Prozesse der Assimilation und der Marginalisierung ethnischer Minoritäten betrachtet.

Im Fokus dieser Dissertation steht die grundlegende Frage nach den poetischen Themen und der jeweiligen Formen die eine Unmenge lokaler und globaler Fülle konstituieren. Gefragt wird also, Wie legen die Texte eine glokale historische Imagination offen, die auf eine nationale Einzigartigkeit verweist und gleichzeitig eine Identifizierung mit dem übergeordneten karibischen Raum ausdrückt?

Die Dissertation zielt darauf ab, eine Geschichte des Vergangenen zu erzählen. Hierzu wird angestrebt, die Aspekte jenes plurizentrischen Zugehörigkeitssinnes, der durch bestimmte rhetorische Stilmittel zum Ausdruck gebracht wird, nachzuempfinden. Im Fokus stehen das, wie ich es benannt habe, Oxymoron der modernized-nature bei McDonald, der skin-history Metonymie bei Campbell und das Code-Switching-Phänomen im Falle von Bernard. Dabei werden sowohl räumliche und ethnische Variationen als auch sprachliche Identität als Elemente einer dreidimensionalen historischen Vorstellung betrachtet. Das Oxymoron beschreibt eine außernationale (diasporische) Vergangenheit, während die Metonymie im selben Moment eine supranationale (globale) proklamiert. Multilingualismus wiederum verweist auf eine infranationale historische Vorstellung (als ‚nicht-costa-ricanisch‘ bezeichnet). Diese Dissertation manifestiert letztlich – auf einer philologischen Analyse basierend – die Geschichte der Vergangenheit Costa Ricas in der Form einer dreidimensionalen Erzählung räumlich, metahistorisch und multilingual definierter Vorstellungen eines schwarzen Costa Ricas.