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Deutsch Intern
    Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften

    Feldhaus, Stephan

    Dissertationsthema:
    "Luftkrieg – Vertreibung – Heimkehr. Kriegsbedingte (Im)Mobilität in Erzähltexten der Nachkriegszeit."  (Arbeitstitel)

    Kontaktadresse an der Universität Würzburg:
    Lehrstuhl für Computerphilologie
    und Neuere deutsche Literaturgeschichte
    Institut für Deutsche Philologie
    Am Hubland
    97074 Würzburg

    E-Mail an Herrn Feldhaus

    Erstbetreuer/in: Frau PD Dr. Katrin Dennerlein

    Zweitbetreuende: 

    Prof. Dr. Stephan Kraft

    Prof. Dr. Hans-Edwin Friedrich (Univ. Kiel)

    Klasse in der Graduiertenschule:  "Philosophie, Sprachen, Künste"

    Promotion in der Graduiertenschule ab WS 2020/21.

    Abstract:
    Der Bezeichnung Trümmerliteratur ungeachtet stellte W.G. Sebald 1997 die These auf, dass es die deutsche Nachkriegsliteratur versäumt habe, den Luftkrieg und seine Folgen aufzuarbeiten. In der folgenden Diskussion wurde diese These quantitativ zumindest in Teilen widerlegt; eine umfassende Reevaluierung der Nachkriegsliteratur hinsichtlich der These steht aber weiterhin aus. Das Promotionsprojekt setzt hier an, indem es zunächst bisher unbeachteten narrativen Nachkriegstexten nachspürt, die den Luftkrieg darzustellen versuchen, bevor narrative Nachkriegstexte, verstanden als zu aktualisierendes, mentalitätsgeschichtliches Archiv, auf Mobilitätsaspekte hin untersucht werden sollen.

    Die Hypothese dabei ist, dass Immobilität in Zeit und Raum als bisher nicht berücksichtigtes mentalitätsgeschichtliches Epochensignum der Nachkriegszeit verstanden werden kann. Die zerstörten Mobilitätsstrukturen und soziale sowie politische Verschränkungen der Mobilität verursachten individuelle und gesamtgesellschaftliche Immobilitäten, die sich in Texten einer heterogenen Gruppe von Autorinnen und Autoren widerzuspiegeln scheinen. Zwei Aspekte sind dabei zu beachten: Zum einen sprechen diese Texte nur metaphorisch von Immobilität und verwenden – zu interpretierende – Begriffe wie "Stillstand", "Lähmung" oder "Betäubung". Zum anderen sind die Beschreibungen immer aus bestimmten Perspektiven heraus formuliert, schreiben sich in gesellschaftliche Diskurse ein und gehen auf Immobilitäten unterschiedlicher Art ein, die in einer in Auseinandersetzung mit den ‚Mobility Studies‘ entwickelten Typologie zu erfassen wären.