Intern
Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften

Josties, Silvia

Dissertationsthema:
"Digitaler Mensch & Digitale Welt."

Kontaktadresse an der Universität Würzburg:
Institut für Philosophie
Ehrenhof, Südflügel
Residenzplatz
97070 Würzburg

E-Mail an Frau Josties

Erstbetreuer:  Prof. Dr. Franz-Peter Burkard

Zweitbetreuende: 

Prof. Dr. Jörn Müller

Prof. Dr. Hajo Petsch

Klasse in der Graduiertenschule:  "Philosophie, Sprachen, Künste"

Promotion in der Graduiertenschule ab WS 2021/2022.

Abstract:
So vielgestaltig und tiefgreifend die von der Digitalen Revolution ausgehenden Veränderungsprozesse sich sowohl auf die individuelle Lebenswelt als auch auf Kultur und Gesellschaft im öffentlichen Raum auswirken, so vielschichtig und aspektreich wird der darauf bezogene gesellschaftliche Diskurs geführt. Längst sind die Grenzen zwischen digital und analog fließend geworden, verschwimmen regelrecht ineinander und digitale Techniken sind tief im Selbstverständnis der Menschen angekommen. Technischer Fortschritt meint zumeist digitale Weiterentwicklung und Digitalität findet bereits überall statt – sichtbar und unsichtbar.
Die transformative Wucht trifft verschiedene Generationen zwischen digitalaffiner Selbstverständlichkeit und digitaltechnischer Überforderung und vollzieht sich so rasant, dass ein Innehalten und Sich-Distanzieren die Bequemlichkeit der Klicks stört und als rückständig und technikfeindlich empfunden wird.

Diese neue, komplexe Welt erfordert einen systematischen Blick auf das digitale Zeitalter, auf die Veränderungsmechanismen, denen sich keiner entziehen kann und die sich auf alle Lebensbereiche nachhaltig auswirken. Digitalität ist mehr als nur technologischer Fortschritt – sie verändert unseren Umgang mit der Welt, unsere Wahrnehmung der Dinge darin und Erfahrungshorizonte sowie das menschliche Miteinander, unser Denken, Fühlen und Handeln. Unser digitales Alter Ego erzeugt Datenspuren, folgt neuen Regeln und Manipulationsmöglichkeiten, kommuniziert und vernetzt sich.

Die Dissertation hat das Ziel, die verschiedenen Aspekte von Digitalität aufzuzeigen und Studienergebnisse und Erkenntnisse aus dem multidisziplinären Diskurs unter einer übergeordneten Fragestellung in den Blick zu nehmen. Das Projekt beabsichtigt systematische Kriterien wie z. B. Aufwand der digitalen Nutzung, Auswirkungen auf das Kommunikativ- und Sozialverhalten, Risikoeinschätzung, Selbstbild, Akzeptanz und Nachhaltigkeit zu entwickeln, um den Umgang mit den technischen Neuerungen zu analysieren und zu verstehen, wie sich diese in ihrer Gesamtheit sowohl auf den einzelnen Menschen als auch auf die Gesellschaft als Lebenswelt der Individuen auswirken und das Mensch-Welt-Verhältnis beeinflussen können, welche Mechanismen und Faktoren dabei eine Rolle spielen und welche Probleme und Veränderungen bereits eingetreten oder noch zu erwarten sind. Dabei geht es insbesondere darum, das Spannungsfeld Digitalität kritisch zu beleuchten, durch Literaturrecherche und Studienauswertungen gemeinsame Beziehungen zwischen den einzelnen Forschungs- und Themenbereichen herauszuarbeiten, dabei Risiken und Potenziale des digitalen Zeitalters aufzuzeigen und als zentrale Figur den Menschen in seiner Doppelrolle als aktiver Gestalter der digitalen Lebenswelt und zugleich als Objekt und Empfänger zu begreifen, den die transformative Kraft seines Schaffens unmittelbar trifft.